Berlin, 06. Februar 2019. Ärztegesellschaften und Professoren kritisieren in einer öffentlichen Deklaration, dass es „Mode“ geworden sei, in Sachen Homöopathie die „therapeutische Wirksamkeit in Abrede zu stellen, obwohl die hierzu publizierte Evidenz für eine Wirksamkeit spricht“. Sie belegen ihre Richtigstellung mit Verweis auf „internationale repräsentative klinische Studien, Metaanalysen und Health-Technology-Assessments (HTAs) zur Homöopathie.“ In der Stellungnahme, die jüngst in der „Deutschen Zeitschrift für Onkologie“ veröffentlicht wurde, heißt es weiter: „Dennoch werden als Ausdruck von Ignoranz oder einer bewussten Stimmungsmache gegen die Homöopathie wissenschaftliche Fehlinformationen lanciert“.
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Autor der Homöopathie-Deklaration ist Prof. Dr. med. Peter F. Matthiessen, Sprecher des Dialogforums Pluralismus in der Medizin (DPM). Weitere unterzeichnende Ärztegesellschaften und Professoren sind unten gelistet. Das DPM wurde im Jahr 2000 vom damaligen Präsidenten der Bundesärztekammer, Prof. Dr. med. h.c. Jörg-Dietrich Hoppe, gegründet, um eine zukunftweisende „evidenzbasierte Integrative Medizin zu erarbeiten“. Diese sei Voraussetzung für „eine vollorchestrierte Gesundheitsversorgung, durch die den individuellen Bedürfnissen der Bürger/Patienten besser entsprochen werden kann“.
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Unter Integrativer Medizin „ist eine begründete Koexistenz von Paradigmen im Sinne unterschiedlicher Denk- und Praxisansätze zu verstehen“, so das DPM. Per Definition ist Integrative Medizin „die Praxis der Medizin, die die Bedeutung der Beziehung zwischen Arzt und Patient betont, sich auf die ganze Person fokussiert, sich auf Evidenz stützt und alle angemessenen Möglichkeiten für Therapie und Lebensweise (…) nutzt, um optimale Gesundheit und Heilung zu erreichen“. Zu den bekanntesten Methoden der Integrativen Medizin gehören neben der konventionellen Medizin die Naturheilkunde, Homöopathie, Akupunktur (bzw. Traditionelle Chinesische Medizin) und die Anthroposophische Medizin.
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„Die Zukunft der Medizin ist integrativ“
In der Schweiz werden die genannten Methoden bereits voll von der Grundversicherung erstattet und an Universitäten gelehrt. Dazu heißt es in der Stellungnahme des DPM: „Dieser Entscheidung ist nicht nur eine Volksabstimmung, sondern auch eine doppelte wissenschaftliche Evaluation vorangegangen. Entgegen Behauptungen, es gäbe keine qualitativ hochwertigen Studien in der Homöopathie, gibt es derer eine ganze Reihe, obwohl eine institutionelle Förderung der Homöopathieforschung nicht stattfindet“.
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„Die Zukunft der Medizin ist integrativ“, erklärt dazu Cornelia Bajic, 1. Vorsitzende des Deutschen Zentralvereins homöopathischer Ärzte (DZVhÄ), „jeder zweite Bürger wünscht sich laut einer aktuellen und repräsentativen Forsa-Befragung bereits eine Medizinwende in Deutschland – hin zur Integrativen Medizin“. Hierzulande werde geradezu kampagnenartig behauptet, es gebe keine Evidenz zur Homöopathie oder anderen Methoden der Integrativen Medizin, weshalb sich ein Rückbesinnen auf die Grundlagen der evidenzbasierten Medizin lohne, so Bajic weiter. „Evidenzbasierte Medizin ist per Definition eben keine ‚Kochbuchmedizin‘. Vielmehr handelt es sich um einen Ansatz, der die beste verfügbare externe Evidenz mit den klinischen Erfahrungen der Ärzte und den Werten und Wünschen der Patienten verbindet“, erklärt Bajic mit Bezug auf den Begründer der evidenzbasierten Medizin, David Sackett. „Ihr Konzept ist nicht mit dem sklavischen Befolgen von Leitlinien vereinbar, sondern mahnt zusätzlich dazu den Kontext der klinischen Erfahrung des Arztes und die Wünsche und Erfahrungen des Patienten an, um in jedem individuellen Fall die bestmögliche Behandlungsstrategie für den Patienten zu entwickeln. Dies ist bisher die Maxime des ärztlichen Handelns und sollte es zukünftig auch unbedingt bleiben im Hinblick auf Therapiefreiheit und -vielfalt.“
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Vor dem Hintergrund der wissenschaftlich belegten Wirksamkeit der Homöopathie in der ärztlichen Praxis und den starken Anfeindungen gegenüber der Integrativen Medizin im Allgemeinen wie der Homöopathie im Besonderen stelle sich die konkrete Frage: „Wer hat eigentlich Angst vor der immer stärker gewünschten Integrativen Medizin und Homöopathie in Deutschland?“
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Laut Deklaration haben in Deutschland aktuell 121.000 niedergelassene Ärzte (rund 95.000 Praxen) ergänzende medizinische Verfahren wie Naturheilkunde, Homöopathie, Anthroposophische Medizin oder Akupunktur in ihre ärztliche Praxis integriert.
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Die komplette Deklaration mit Quellenverzeichnis finden Sie hier:
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Unterzeichnende Professoren:
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Prof. Dr. med. Michael Keusgen; Prof. Dr. med. Gabriele Fischer; Prof. Dr. med. Uwe an der Heiden; Prof. Dr. med. David Martin; Prof. Dr. med. Peter F. Matthiessen; Prof. Dr. Christoph Müller-Busch; Prof. Dr. med. Matthias Wildermuth; Prof. Dr. med. Arndt Büssing; Prof. Dr. rer. nat. Dirk Cysarz; Prof. Dr. med. Michael Frass; Prof. Dr. med. Karin Kraft; Prof. Dr. med. Alfred Längler; Prof. Dr. med. Harald Matthes; Prof. Dr. Jürgen Pannek; Prof. Dr. Dr. Harald Walach; Prof. Dr. med. Kurt Zänker; Prof. Dr. med. Eckhart Hahn
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Unterzeichnende Ärztegesellschaften
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Dialogforum Pluralismus in der Medizin (DPM) Hufelandgesellschaft e.V. Ärztlicher Dachverband für Naturheilkunde und Integrative Medizin Privatärztlicher Bundesverband e.V. für Privatärzte in Deutschland (PBV) Gesellschaft anthroposophischer Ärzte in Deutschland e.V. (GAÄD) Deutscher Zentralverein homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) Wissenschaftliche Gesellschaft für Homöopathie (WissHom) Deutsche Ärztegesellschaft für Akupunktur (DÄGfA)
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Quelle
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